GOG Galaxy 2.0: Ein Launcher, sie zu knechten

Seit Dezember ist der neue GOG Galaxy 2.0 Game Launcher in der offenen Beta zu haben - warum es sich lohnt, ihn anzuschauen.

Ausgerechnet GOG – die nach wie vor keinen Launcher zwingend voraussetzen – könnten retten, was Steam, Origin und nicht zuletzt Epic in den letzten Jahren sehr erfolgreich zerstört haben.

Die Rede ist hier von einer Aufsplitterung der Spiele-Platformen. Gab es zunächst eigentlich nur Steam, entschieden sich immer mehr Publisher, eine eigene Platform an den Start zu bringen. Hierfür waren weniger die Befindlichkeiten der Gamer ausschlaggebend als vielmehr der Wunsch, den eigenen Gewinn zu maximieren – verständlich, lässt sich Steam doch seine Marktführung gut bezahlen.

Und so hatte der durchschnittliche Spieler nach ein paar Jahren neben Steam auch noch den Origin und uplay-Launcher installiert – und seit Epic mitmischt, ist es noch einer mehr. Minecraft lief ganz nebenher und von diversen faktisch gescheiterten Versuchen wie zum Beispiel Rockstar wollen wir hier gar nicht reden.

Jeder Anbieter hat seinen eigenen Launcher

Für den Spieler blieb nur, sich zu fügen oder zu verzichten – letzteres für die meisten keine Option. So tummelten sich dann also mehrere Launcher auf dem PC und existierten mehr oder weniger harmonisch nebeneinander – oder riefen sich sogar gegenseitig auf.

Und jetzt kommt GOG und will das alles mit der Version 2.0 seines eigenen Launchers ändern. GOG, die konsequent auf DRM verzichten. GOG, die regelmäßig anbieten, ausgewählte Spiele, die man auf Steam besitzt, auch seiner GOG Bibliothek hinzuzufügen. GOG, die für ihre Spiele noch nicht einmal einen Launcher erzwingen.

Ja, ausgerechnet GOG könnte es schaffen. Gerade weil sie bislang die Spieler nicht in ihr Ökosystem zwingen wollten, gehen sie diese Aufgabe mit dem richtigen Mindset an. Konsequent ermöglichen sie die Integration anderer Plattformen und legen die Schnittstellen offen, so dass auch Integrationen aus der Community kommen können. Und das funktioniert.

Was macht den Galaxy 2.0 so besonders? Zum einen ist er integrativ, er lässt bewusst eine Vermischung der verschiedenen Plattformen zu und aus Nutzer-Sicht verschwinden die einzelnen Plattformen. Zum anderen ist er sehr flexibel, was die Darstellung angeht, indem er zulässt, einzelne Filter als View zu speichern. Es ist also problemlos möglich, alle Spiele einer Reihe, die man auf drei verschiedenen Plattformen besitzt, in einer Ansicht darzustellen – inclusive Spielzeit und Achievements.

Lucas Arts Adventure friedlich vereint – obwohl sie auf verschiedenen Plattformen gekauft wurden

Galaxy 2.0 bietet aber mehr als nur eine Zusammenfassung der wichtigsten Plattformen. Zusätzlich können auch beliebige Spiele eingebunden werden. Über die Suchfunktion lassen sich auch ältere Spiele finden und einbinden. So ist es also möglich, Spiele, die ohne Bindung an einen Launcher installiert worden sind, zu integrieren. Sogar Spiele von Spielekonsolen wie etwa der Wii, dem SNES oder des C64 sind bekannt und können als Emulation eingebunden werden. Hierfür muss einfach eine Batch-Datei mit dem entsprechenden Aufruf angelegt werden, die dann mit dem Spiel verknüpft wird – fertig. Cover und Spielbeschreibung inklusive.

Durch die offenen Schnittstellen gibt es inzwischen auch Integrationen von weiteren Anbietern, die entweder direkt in Galaxy hinzugefügt werden können (zum Beispiel Humble Bundle) oder die über GitHub heruntergeladen werden müssen (zum Beispiel Twitch). Eine Liste der bisherigen Integrationen findet sich hier.

Wer also mehr als einen Game-Launcher installiert hat und etwas mehr Überblick in seine Spiele-Sammlung bringen möchte, dem sei der GOG Galaxy Launcher 2.0 empfohlen. Er funktioniert natürlich auch, wenn man (noch) kein einziges Spiel von GOG hat.

Download GOG Galaxy 2.0